Corporate Newsroom #6
Eine Vollzeit-Corporate-Influencerin für OTTO, Newsroom-Einführung bei apetito und REWE, Polizeipräsenz in Social Media und weitere spannende Themen
Beim Bankenverband in Berlin herrscht Wettbewerb: Im Newsroom wird kontinuierlich der „Share of Voice“ ermittelt. Dieser gibt an, wie gut die eigenen Botschaften online ankommen. Im Ranking schaut man dann auch auf die anderen Verbände der Kreditwirtschaft und weitere wesentliche Absender im Meinungsmarkt.
Solche Kennzahlen nehmen nur einen kleinen Teil in der Kommunikation des Verbands ein. Die 23 Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Kommunikation arbeiten zwar schon lange zusammen, seit Mai 2018 dennoch nochmals anders. „Wir haben erstmals für den Bankenverband ein Redaktionssystem eingeführt“, sagt Kommunikationschef Oliver Santen. Der Newsroom sei dabei mehr eine Geisteshaltung. Die Idee: abteilungsübergreifend besser und transparenter zusammenzuarbeiten. „Wir planen jetzt alle Kommunikationsmaßnahmen zusammen“, sagt Santen. Der Bundesverband deutscher Banken vertritt als Stimme der privaten Finanzwirtschaft die Interessen des privaten Kreditgewerbes – und zählt 180 private Banken als Mitglieder sowie rund zwei Dutzend FinTechs als außerordentliche.
Was vorher in Google-Tabellen geteilt wurde, wird nun in dirico.io als übergreifende Sammlung angelegt. Auch die Organisation wurde geändert – und das nicht nur virtuell. Seit September 2018 sitzen auch diejenigen, die am stärksten operativ zusammenarbeiten, in einem Raum – dem neuen Newsroom des Verbandes. „Das ist für den Verband eine neue Form der Zusammenarbeit“, so Santen. Die Rollen sind klar aufgeteilt: Zum einen gibt es Inhaltsverantwortliche, etwa für Regulatorisches, Digitalisierung, Verbraucher, ökonomische Bildung und Unternehmensfinanzen. Zum anderen gibt es Kanalverantwortliche, die die Abteilung „Digitale Kanäle“ repräsentieren. Sie achten auf die kanalspezifischen Formate und haben die jeweiligen Kennzahlen im Blick. Neben der Website mitsamt Rubriken für Blogs, Broschüren als PDFs und Dossiers gehören Facebook, Twitter, YouTube, LinkedIn, Slideshare und Xing ins Portfolio des Bankerverbands.
„Bei uns gilt das Vier-Augen-Prinzip“, sagt Santen. Es gibt einen Kommunikationsplan für den Tag, und morgens wird als erstes die Medienlage besprochen. Welche Themen werden wie bearbeitet? Retweets auf Twitter werden ebenso mit einem kleinen Team besprochen wie Reaktionen auf Facebook-Kommentare. Montags gibt es eine ausführliche Themenkonferenz, in der auch ein Rückblick unternommen wird.
„Früher arbeiteten wir viel mit Presseinformationen. Heute gehen wir zunächst mal von einem Thema aus. Da kann dann ein Tweet das Richtige sein, ein Blog-Beitrag oder auch mal eine Presseinformation“, erklärt Santen. Analysen – unter anderem – von Unicepta zeigen den Kommunikatoren des Bankenverbands anschließend, was gut lief.
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