Traditionelles vs. Content Marketing – Ist Content noch King?

Um große Worte war man im Content Marketing noch nie verlegen. Mittlerweile hat sich die Diskussion aber beruhigt und Content ist fester Bestandteil der meisten Marketingstrategien. Grund genug für die Frage: Gibt es heute eigentlich noch einen Unterschied zwischen „traditionellem" Marketing und Content Marketing?

Traditionelles vs. Content Marketing – Ist Content noch King?

Content is King!?

Als sich der Begriff 2012 zu etablieren begann, fand ein Abgesang auf traditionelles Marketing statt. Content war King und es ging um nicht weniger als einen Paradigmenwechsel in der Kommunikation. Kampfansage.

Mittlerweile haben sich die Lager beruhigt. Die große Revolution blieb zwar aus – traditionelles Marketing hat weiterhin seinen Stellenwert – aber trotzdem ist Content Marketing heute Teil fast jeder Marketingstrategie. Eben da, wo es sinnvoll ist.

Diese mehr oder weniger friedliche Co-Existenz funktioniert gut. Denn der Unterschied zwischen beiden Lagern ist eigentlich gar nicht so groß, wie man zuerst denkt. Natürlich kommt es auch hier immer darauf an, wen man fragt.

Nach Prof. Dr. Manfred Bruhn zum Beispiel, wird (traditionelles) Marketing folgendermaßen definiert:

Marketing Definition nach Manfred Bruhn

Marketing ist eine unternehmerische Denkhaltung. Sie konkretisiert sich in der Analyse, Planung, Umsetzung und Kontrolle sämtlicher interner und externer Unternehmensaktivitäten, die durch eine Ausrichtung der Unternehmensleistungen am Kundennutzen im Sinne einer konsequenten Kundenorientierung darauf abzielen, absatzmarktorientierte Unternehmensziele zu erreichen.

(Quelle: Marketing, Bruhn, Manfred, Seite 14)

Vergleichen wir das einmal mit unserer Definition von Content Marketing:

Definition Content Marketing nach dirico.io

(…) eine Denkweise im Marketing, welche die Empfänger der Kommunikation ins Zentrum rückt und versucht, deren Bedürfnisse mit sinnvollen Inhalten zu befriedigen. Das Ziel ist es, entlang der gesamten Customer Journey Aufmerksamkeit, Vertrauen und Loyalität aufzubauen und so eine höhere Wertschöpfung zu erzielen. Als holistische Marketingstrategie vereint Content Marketing alle Disziplinen und Methoden des In- und Outbound Marketings – von der strategischen Planung, Erstellung, Veröffentlichung bis zur Auswertung und Analyse der Inhalte.

Um es auf den Punkt zu bringen: Grundsätzlich unterscheiden sich diese zwei Denkweisen gar nicht so sehr voneinander.

Traditionelles Marketing rückt das Kundenbedürfnis in den Mittelpunkt und will es mit einer Unternehmensleistung befriedigen. Content Marketing setzt das Kundenbedürfnis ebenfalls in den Fokus und will es mit guten Inhalten befriedigen – um daraus Wertschöpfung bzw. absatzmarktpolitische Ziele zu erreichen.

Der Unterschied liegt also nicht im Ziel des Marketings, sondern im Weg.

Push- und Outbound-Marketing: Instrument im traditionellen Marketing

Traditionelles Marketing ist direkt – mit einer bestimmten Aussage, die Kunden zum Kauf bewegen soll: „Hier ist mein Produkt – kauf es!“. Solche Aussagen gehen heutzutage aber leicht in der Flut von ähnlichen Informationen unter und stoßen häufig auf Ablehnung, wenn sie z.B. über aufdringliche Push-Instrumente vermittelt werden.

Pull- und Inbound-Marketing: Content lockt Kunden an

Content Marketing ist im Gegensatz dazu wesentlich subtiler. Anstatt zu sagen „Wir haben das beste Produkt!“, sagt man „Wir wissen was dich interessiert und was du brauchst. Deswegen können wir dir das beste Produkt liefern.“

Bei erfolgreichem Content Marketing muss der zweite Satz gar nicht mehr ausgesprochen werden. Er schwingt schon im ersten mit und der Kunde kommt ganz alleine zum richtigen Schluss.
Und noch wichtiger: Wenn man seine Hausaufgaben gemacht hat, kommt der Kunde auch „von ganz allein“ zum Content. Weil guter Content Bedürfnisse befriedigtund im besten Fall in sozialen Medien geteilt und weiterverbreitet wird.

Natürlich kann – und sollte – auch jede Content-Marketing-Strategie Push-Instrumente verwenden, um den Content bestmöglich zu distribuieren. Aber es ist eben ein Unterschied, ob der Kunde mit nützlichen, interessanten und spannenden Inhalten oder mit einer Schweinebauchanzeige unterbrochen wird.

Fazit

Beide Formen haben also das gleiche Ziel. Der Weg dorthin ist jedoch ein ganz anderer. Der grundlegende Unterschied besteht in der Denkhaltung: Traditionelles Marketing unterbricht den Konsumenten mit dem Vorschlaghammer, während ihn gut gemachter Content unterhält und sein Leben mit zusätzlichen Informationen und Einblicken bereichert.

Content-Marketern ist bewusst, dass sie um die Aufmerksamkeit für ihren Inhalt kämpfen müssen. Der Content muss aus Sicht der Rezipienten nützlich oder unterhaltsam sein. Man spricht hier auch gerne vom Mehrwert.

Jetzt weißt du, was klassisches Marketing und Content Marketing unterscheidet – beziehungsweise vereint. Wenn du mehr über Content Marketing lernen willst, trage dich in unseren Newsletter ein.

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